Maria – Jetzt im Kino

Angelina Jolie, eine der größten Schauspielerinnen unserer Zeit, schlüpft in die Rolle einer der größten Operndiven aller Zeiten: Maria Callas. Dass Jolie für diese Leistung nicht für den Oscar nominiert wurde, ist eine Frechheit! Denn ihre Darstellung der Callas ist so zerbrechlich, emotional und kraftvoll, dass es einem schlichtweg den Atem raubt.

Jolie hat sich monatelang in die Rolle reingekniet – sieben Monate Gesangs- und Italienischunterricht, um die Ikone so authentisch wie möglich zu verkörpern. Das Ergebnis? Im Film hört man eine Mischung aus Callas’ Originalaufnahmen und Jolies eigener Stimme. Und der Unterschied ist kaum zu hören. Das ist nicht nur beeindruckend, sondern schlichtweg genial.

Doch die Rolle forderte ihren Tribut. Jolie brach während der Dreharbeiten immer wieder in Tränen aus, so intensiv war die emotionale Belastung. Vielleicht lag das auch daran, dass sie sich selbst in Callas wiedererkannte: Es geht in dem Film um die Last, ein Genie zu sein. Um die Herausforderung, ständig für alle eine perfekte Rolle spielen zu müssen, während man sich fragt, wer man eigentlich wirklich ist.

Der Film ist so intensiv und voller Dramatik, dass ich mich davon schon fast erdrückt gefühlt habe. Zu keiner Zeit hat der Film mir Freude bereitet, obwohl ich von Angelina Jolie völlig begeistert war. Deshalb bleibt „Maria“ wohl eher etwas für Filmliebhaber und Opernfans als für das ganz normale Kinopublikum.

Bussi, Emu