Wiesn 2022
Sollte der Party-Hit «Layla» auf dem Oktoberfest verboten werden?
Stand 14.07.22 - 14:06 Uhr
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Immer mehr Volksfeste verzichten nun auf den umstrittenen Nummer-1-Hit «Layla». Selbst ein Bundesminister schaltet sich ein. Es geht um die Frage: Sollte ein Partysong wirklich verboten werden?
Foto: shutterstock
«Layla»-Sexismusdebatte geht weiter
Die Sexismusdebatte um den Partysong «Layla» zieht immer größere Kreise. Nun soll das Lied auch auf der anstehenden Düsseldorfer Kirmes mit bis zu vier Millionen Besuchern nicht gespielt werden.
- Anzeige -Eine entsprechende Entscheidung haben die Veranstalter vom Schützenverein St. Sebastianus getroffen. «Ich bin der Meinung, dass dieses Lied überall hingehört – nur nicht auf unseren Festplatz», sagte Schützen-Chef Lothar Inden der Deutschen Presse-Agentur.
«Layla»-auf der Wiesn 2022 verboten?
Bei uns in München will man von dem Verbot bisher nichts wissen. Oktoberfest-Chef Clemens Baumgärtner sagt: „Ich bin nicht die Musikpolizei. Ich halte aber überhaupt nichts von einer Verbotskultur. Es ist zwar populär, Dinge zu verbieten, entspricht aber nicht meiner Haltung. Ich glaube, dass sich schlechte Musik eh nicht durchsetzen wird.“
Christian Schottenhamel, Sprecher der Festwirte, äußert sich auch 95.5 Charivari Anfrage so: "Das Thema wird viel zu heiß gekocht. Wir spielen es nicht in den Festzelten und gut ist es. Jeder Festwirt entscheidet schlussendlich über das Musikprogramm."
Stephan Kuffler sagt: "Bei uns im Weinzelt wird der Song auf gar keinen Fall laufen. Ich persönlich finde den Song musikalisch unterirdisch und den Text saudumm."
La-la-la-la-la-la-la-Layla
La-la-la-la
Sie ist schöner, jünger, geiler
La-la-la-la, die wunderschöne Layla
La-la-la-la-la-la-la-Layla
Das ist der Aufreger-Song «Layla»
Video auf eigene Gefahr anschauen: DJ Robin x Schürze – Layla (Official Video)
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Buschmann: Verbot wäre «eins zu viel»
Auch Bundesjustizminister Marco Buschmann (44) meldete sich in der «Layla»-Debatte zu Wort. «Man muss Schlagertexte nicht mögen. Man kann sie sogar doof oder geschmacklos finden. Sie aber behördlich zu verbieten, finde ich, ist eins zu viel», schrieb der FDP-Politiker am Dienstagabend bei Twitter.
Kirmes-DJ Marc Pesch (47) reagierte auf die Entscheidung in Düsseldorf alles andere als begeistert. Er legt bei der «Mallorca-Party» zur Kirmes-Eröffnung auf: «Das Stück ist immerhin die Nr. 1 in Deutschland und die erwarten die Menschen zu Recht», sagt er. Pesch sieht sich als DJ im Dilemma: «Das ist wie Fußball, wenn man kein Tor schießen darf.» Dabei gebe es schlimmere Mallorca-DJs mit sehr viel schlimmeren Texten, sagte Pesch: «Dagegen ist "Layla" ein Lied für die Kirchweihe.»
Kirmes-Organisator Thomas König erläuterte, dass das Verbot des Schützenvereins für das Festzelt der Schützen gelte und an die Schausteller lediglich eine Empfehlung gegangen sei, das Lied nicht zu spielen. Warum an diesem Stück jetzt ein Exempel statuiert werden solle, erschließe sich ihm persönlich nicht ganz, bekannte er. «Der Gangster-Rap ist deutlich frauenfeindlicher. Meine Kinder haben mich für bekloppt erklärt.»
- Anzeige -DJ Robin sieht keinen Sexismus
Zu Wochenbeginn war bekanntgeworden, dass «Layla» auf dem Würzburger Kiliani-Volksfest auf Drängen der Stadt nicht gespielt werden darf. Ein Stadtsprecher sagte, als Veranstalter des Volksfestes habe man den Festzeltbetreiber darum gebeten.
DJ Robin kann die Aufregung nicht verstehen, in dem Lied gebe es keinen Sexismus. «Früher haben die Leute "Skandal im Sperrbezirk" gesungen oder "Wir fahren in den Puff nach Barcelona"», zitierte ihn die «Bild»-Zeitung. «Natürlich ist das Lied sexistisch», sagte Musikfachmann Michael Fischer von der Universität Freiburg. Dass die Protagonistin des Videoclips offensichtlich ein Mann in High Heels, schwarzem Minirock und mit blonder Perücke ist, ändere nichts am Charakter des Liedes. Dies sei jenseits von Ironie oder Transaspekten.
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