Coronavirus in Bayern
Ab dem 20. März: Holetschek und Aiwanger streiten über künftige Corona-Regeln
Stand 10.03.22 - 09:55 Uhr
0
Nach dem 19. März entfallen die meisten Corona-Beschränkungen. Masken und Tests aber sollen bleiben, wenn auch nicht überall. Einiges müssen die Länder entscheiden - und da könnte es in Bayern krachen.
Was soll für Schule, Masken und Quarantäne in Bayern gelten?
München (dpa/lby) – Zwischen CSU und Freien Wählern droht Streit über die Ausgestaltung der künftigen Corona-Regeln in Bayern.
- Anzeige -Konkret bahnen sich Auseinandersetzungen darüber an, wann die Maskenpflicht an Schulen endet, wann die FFP2-Maskenpflicht in Bus und Bahn, und wie es mit den Corona-Tests an den Schulen mittelfristig weitergeht. Das alles sind Dinge, über die nach der geplanten Neufassung des Bundesinfektionsschutzgesetzes voraussichtlich die Staatsregierung entscheiden kann beziehungsweise muss. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) gerieten darüber am Mittwoch bereits in Streit.
Die meisten Corona-Regeln sollen am 19. März enden
Nach dem Gesetzentwurf, auf den sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) verständigt haben, sollen nach dem 19. März wie geplant alle tiefgreifenden Corona-Beschränklungen entfallen.
Allgemeine Schutzmaßnahmen wie Maskenpflichten in Pflegeheimen, Kliniken und im Nahverkehr oder auch Testpflichten in Pflegeheimen und Schulen sollen aber möglich bleiben. Bei den Masken lässt es der Gesetzentwurf offen, ob FFF2- oder OP-Masken. Zudem sollen Landesparlamente, wenn sie die «konkrete Gefahr einer sich dynamisch ausbreitenden Infektionslage» feststellen, weitere Auflagen beschließen dürfen.
- Anzeige -Übergangsfrist für Lockerungen bis 2. April
Vorgesehen ist zudem eine Übergangsfrist für manche der aktuell bestehenden Corona-Regelungen bis zum 2. April. Darunter könnte auch die Maskenpflicht an Schulen fallen, sodass offen ist, ob diese automatisch am 19. März ausläuft oder bis zum 2. April gelten könnte.
Bleibt die Maske in Bayerns Schulen?
Die Freien Wähler hatten das Ende der Maskenpflicht im Unterricht schon beginnend ab nächster Woche gefordert – die CSU aber lehnte ab.
Umso erfreuter reagierte Aiwanger nun: «Endlich keine Maske mehr an Schulen, aber Tests weiter möglich und je nach Lage sinnvoll», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Dabei stellte er allerdings die längerfristige Weiterführung der PCR-Pool-Tests im bisherigen Umfang infrage. Hier müsse man die weitere Entwicklung genau beobachten. Für die PCR-Pool-Tests in den Klassen eins bis sechs gebe man sehr viel Geld aus. «Gegebenenfalls können wir diese Ausgaben reduzieren.»
Bleibt die Maskenpflicht in Bus und Bahn in Bayern?
Im öffentlichen Nahverkehr fordert Aiwanger eine Abkehr von der FFP2-Maskenpflicht: «Beim ÖPNV sollte in Bayern auch wieder auf die OP-Maske gesetzt werden, besonders wenn es wärmer wird», sagte er. Die CSU galt dagegen immer als Verfechterin der FFP2-Maskenpflicht.
- Anzeige -Entfällt die Quarantänepflicht nach dem 19. März?
Aiwanger forderte derweil auch rasche Entscheidungen darüber, wie es mit den Isolationsregeln für Corona-Infizierte und mit den Quarantäneregelungen für Kontaktpersonen weitergeht. «Insbesondere letztere gehört jetzt auch abgeschafft», sagte der Freie-Wähler-Chef.
Holetschek kritisiert die Aiwanger im Umgang mit Corona
Holetschek konterte, Aiwangers Äußerungen zeigten, dass dieser vom Infektionsschutz wenig verstehe. «Das ist nicht weiter schlimm, weil er dafür als Wirtschaftsminister nicht zuständig ist», sagte der CSU-Politiker der dpa. Allerdings habe Aiwanger «eigentlich genug mit der Aufgabe zu tun, sich um die Folgen der Ukraine-Krise für die bayerische Wirtschaft und für die Energieversorgung zu kümmern. Darauf sollte er jetzt alle seine Kräfte konzentrieren».
Wie geht es bei einer neuen Corona-Welle weiter?
Holetschek kritisierte die Pläne des Bundes in mehreren Punkten als unzureichend und verlangte Nachbesserungen. Die weitere Entwicklung bei Corona sei nicht absehbar – dem werde der Gesetzentwurf nicht gerecht. Grundsätzlich richtig und wichtig nannte er die Möglichkeit zur Aufrechterhaltung von Testpflichten zum Beispiel in Einrichtungen im Gesundheitswesen und an den Schulen. «Dass aber ausgerechnet die Kitas hiervon ausgenommen sein sollen, ist nicht nachvollziehbar.»
- Anzeige -Das vorgesehene Verfahren in den Landtagen erschwere es den Ländern zudem, schnell auf gefährliche Entwicklungen zu reagieren und eventuell notwendige Hotspot-Regelungen zu erlassen. Der Bund müsse auch klar benennen, auf welcher validen Zahlenbasis das geschehen solle, sagte er. «Außerdem gilt: Wenn eine Überlastung der stationären Krankenhauskapazitäten droht, müssen alle erforderlichen Maßnahmen getroffen werden können, um dies zu verhindern. Dann müssen zum Beispiel auch Kontaktbeschränkungen unmittelbar möglich sein.» Nach der geplanten Neufassung des Gesetzes wäre dies ausgeschlossen.
Brauchen wir auch nach dem 19. März Corona-Pläne?
«Es ist unabdingbar, dass den Ländern auch nach dem 19. März ein funktionierender Notfallkoffer erhalten bleibt. Es muss klar sein, welche Maßnahmen in einer sich zuspitzenden Situation einheitlich möglich sind. Das ist nicht der Fall», kritisierte Holetschek. Der Bund müsse den Entwurf deshalb nachbessern und den Ländern «mehr Werkzeuge an die Hand geben, damit wir im Herbst nicht womöglich sehenden Auges erneut in schwierige Situationen hineinlaufen».
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Wer seine Weihnachtsgeschenke online bestellt, könnte Überraschungen erleben: In den nächsten Tagen will die Gewerkschaft im Tarifkampf die Daumenschrauben anziehen.
Nach der Vertrauensfrage geht es Schlag auf Schlag. Union, SPD und Grüne präsentieren, womit sie bei den Menschen punkten wollen. Deutlich werden Unterschiede - und Schnittmengen.
Nachdem Kanzler Olaf Scholz die Vertrauensfrage gestellt hat, verliert er die Mehrheit im Bundestag - und der Weg ist frei für Neuwahlen.
Das Jahr 2025 bringt zahlreiche Änderungen für Verbraucher mit sich: Von höheren Sozialleistungen und Mindestlohn über neue Regelungen bei Pflege und Nachhaltigkeit bis hin zu steigenden Kosten für Energie und Mobilität. Erfahre hier, was sich konkret ändert und worauf du dich einstellen solltest!
Alle Jahre wieder beschenken wir uns zum Weihnachtsfest - doch nicht jedes Präsent sorgt für Freude. Wer schneidet gut ab - und wer nicht?
In der Münchner Innenstadt kommt es derzeit zu Sperrungen - ein LKW steckt in der Maximilianstraße unter einem Baugerüst fest.
Wer hohe Mieten zahlt, lebt oft ärmer, als die offizielle Statistik erkennen lässt. Das zeigt eine neue Auswertung - und es ruft einen Sozialverband auf den Plan.
Hohe Bußgelder und langer Führerscheinentzug: Italiens Regierung wird die Straßenverkehrsordnung verschärfen. Rasen kostet künftig mehr.
Weihnachten rückt immer näher. Damit Geschenke für deine Liebsten rechtzeitig ankommen, solltest du ein paar Deadlines beachten.
«Lunch ist für Weicheier», schimpft die britische Oppositionsführerin - und löst Widerspruch von höchster Stelle aus.
DESK
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg kam es offenbar zu einem Anschlag. Ein Auto ist in eine Menschengruppe gefahren. Der Täter wurde festgenommen.
Entdecke zauberhafte Winterziele in und um München: Vom glitzernden Spitzingsee bis hin zum Schlosskanal Nymphenburg. Lass dich inspirieren und plane deinen perfekten Ausflug in die winterliche Natur!
Am Ende gab es doch eine große Mehrheit: Der Bundestag votiert für ein höheres Kindergeld und steuerliche Entlastungen ab Anfang 2025.
Mehrere Kriminelle überfallen ein Schmuckgeschäft in der Münchner Innenstadt. Die Polizei sucht mit zahlreichen Kräften nach den Flüchtigen.
Zum 15. Dezember ändert sich der Fahrplan im Münchner Nahverkehr. Was du beachten musst und welche Linien jetzt wie fahren, erfährst du hier.
Der Wirtschaftsausschuss des Münchner Stadtrats hat die Tür für weitere Automobilausstellungen weit geöffnet. Jetzt hat der gesamte Stadtrat entschieden.
Auf Google Street View sind manchmal kuriose Bilder und lustige Szenen zu sehen. In Spanien könnte der Online-Dienst aber nun zur Aufklärung eines Verbrechens in einem entlegenen Dorf beitragen.