Coronavirus in Europa
EU-Behörde: 2500 Corona-Fälle in Verbindung mit Fußball-EM
Stand 07.07.21 - 14:02 Uhr
0
Die Zahl der Virus-Infektionen bei der Fußball-EM ist stark gestiegen. Am stärksten betroffen sind schottische Fans. Deren Mannschaft hatte unter anderem in Wembley gespielt, wo auch die letzte Turnierspiele stattfinden.

Schottland ist längst raus aus der EM – für einige Fans der Fußballnationalmannschaft hatte das Turnier aber unschöne Folgen. Foto: Kieran Cleeves/PA Wire/dpa
Ist die Delta-Variante schuld?
Berlin (dpa) – Vor den Finaltagen der Fußball-Europameisterschaft hat die europäische Gesundheitsbehörde ECDC einen erheblichen Anstieg der Corona-Infektionen im Zusammenhang mit der EM festgestellt.
- Anzeige -Bis zum Ende der dritten Turnierwoche habe es mehr als 2500 Fälle in sieben Ländern gegeben, die sich mit der EM in Verbindung bringen ließen, bestätigte die EU-Agentur auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Entwicklung sei angesichts der Corona-Lage «nicht unerwartet», sagte die zuständige Direktorin Vicky Lefevre. Großveranstaltungen mit Menschenmassen seien weiter mit Risiken behaftet.
Um die Austragung der EM während der Pandemie und die Zulassung tausender Zuschauer in den elf Spielorten war vor allem in Deutschland heftig debattiert worden. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte die Haltung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) als «absolut verantwortungslos» bezeichnet. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich im Hinblick auf die Zulassung von 60.000 Fans bei Halbfinals und Endspiel im Londoner Wembley-Stadion «sorgenvoll und skeptisch».
- Anzeige -Andere Pandemie-Lage während der Planung
Bei den in Zusammenhang mit der EM bisher registrierten Infektionen ist Schottland nach Angaben des ECDC mit 1991 Fällen am weitaus stärksten betroffen. Die schottische Mannschaft trug ihre EM-Gruppenspiele in Glasgow und im Londoner Wembley-Stadion aus. In Großbritannien breitet sich die als ansteckender geltende Delta-Variante des Virus stark aus. ECDC-Direktorin Lefevre wies darauf hin, dass die Delta-Variante noch nicht «auf der Bildfläche» gewesen sei, als die Planungen für die EM-Spiele mit Zehntausenden Zuschauern festgezurrt worden waren.
In Finnland seien in Verbindung mit dem Fußballturnier zuletzt 436 Fälle registriert worden, vor allem nachdem Finnlands Team in St. Petersburg spielte und Fans offensichtlich das Virus aus Russland mitbrachten. Einige Fälle wurden auch aus Dänemark, Frankreich, Schweden, Kroatien und den Niederlanden gemeldet. In Deutschland sind demnach keine Corona-Infektionen direkt im EM-Zusammenhang festgestellt worden.
- Anzeige -Unklar, wo sich die Fans ansteckten
Nicht sicher ist, wo sich die betroffenen Fans angesteckt haben. Dies könne sowohl in Stadien als auch in Fanzonen, bei der Reise wie auch bei privaten Treffen im Umfeld der Spiele passiert sein, erklärten die ECDC-Experten. Durch das Reisen von Fans zu EM-Spielen in Länder mit höheren Infektionszahlen könnten die Rückkehrer die Verbreitung des Virus in ihrer Heimat beschleunigen, warnte die Behörde erneut.
Zuvor hatte auch der Europadirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Hans Kluge, an alle Menschen appelliert, die nun Fußballspiele besuchen wollen oder eine Urlaubsreise planen, die Risiken genau abzuwägen und sich zu schützen. «Ja natürlich, wir sind eindeutig besorgt», sagte er mit Blick auf das EM-Turnier.
Letztlich sei es aber eine «politische Entscheidung, welches Risiko man bereit ist zu tolerieren», sagte ECDC-Direktorin Lefevre. Die Länder hätten in der Zeit der Pandemie gelernt, auf welche Indikatoren sie bei der Entwicklung des Infektionsgeschehens achten müssten. «Wir sind immer noch in der Situation, wo wir sagen, wenn ihr weiter deutlich lockert, dann kommen wir wieder in eine Lage wie im Herbst 2020», mahnte Lefevre.
Für das ECDC prüfen täglich mindestens zwei Experten das Infektionsgeschehen rund um die Fußball-EM. Die Untersuchungen begannen eine Woche vor Turnierbeginn und enden eine Woche nach dem Endspiel an diesem Sonntag.
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Ab dem 20. April dürfen die Schiffe auf dem Ammersee und Starnberger See wieder in die Saison starten. Und auch auf den drei anderen Seen kannst du bald schon mit den Dampfern rumschippern.
Wie geht es beim TSV 1860 München weiter? Der umstrittene Investor Hasan Ismaik würde seine Anteile verkaufen. Gibt es Interessenten? Präsident Robert Reisinger äußert seine Vorstellung.
Flixbus erweitert ab München sein Angebot: Mehr Fahrten zu beliebten Zielen wie Mailand und Budapest. Perfekt für deine Sommerreise!
Zalando sperrt ab sofort zehntausende Kundenkonten, um Retouren zu reduzieren. Erfahre, warum und wie das E-Commerce-Unternehmen vorgeht.
Bei Railjet gibt's ab April eine neue Verbindung. In neuneinhalb Stunden kommst du von München, ohne umsteigen, nach Italien an die Adria.
Hochwasser, Sturmflut oder Starkregen: Menschen in betroffenen Gebieten sollen sich künftig besser darüber informieren können. Dabei helfen soll ein Internetportal.
Beeinflusst uns der Mond auf geheimnisvolle Weise? Die Wissenschaft hat nicht bei jedem Aspekt schon eine klare Antwort, zum Beispiel beim Thema Schlaf. Definitiv hat der Erdtrabant mit Ostern zu tun.
Die Zukunft des Flatrate-Tickets für den Nahverkehr ist erst einmal gesichert. Doch beim Preis dürfte sich etwas tun – aber wohl erst in einigen Jahren.
Union und SPD einigen sich auf einen Koalitionsvertrag. Die Parteien haben das Papier am Mittwochnachmittag vorgestellt. Das steht drin:
Asteroid 2024 YR4 könnte 2032 auf den Mond treffen – ein Einschlag mit spektakulären Folgen, den du sogar von der Erde aus beobachten könntest. Was die NASA dazu sagt – hier.
DESK
Papst Franziskus ist am Osterwochenende im Alter von 88 Jahren gestorben - das teilte der Vatikan mit.
Thomas Müller absolvierte am 16. April sein letztes Spiel für die Bayern in der Champions League - die Interviews danach waren dementsprechend emotional.
In München sind Osterfeuer eine beliebte Tradition, die jedes Jahr zahlreiche Besucher anzieht. Erfahre hier, wo du die schönsten Osterfeuer in München finden und erleben kannst.
Vor dem sportlichen Höhepunkt soll es beim Champions-League-Endspiel einen musikalischen geben. Linkin Park kommen nach München.
Wer beim Final Four der Nations League in München und Stuttgart das EM-Gefühl aus dem Vorjahr aufleben lassen will, kann sich ab sofort für Tickets bewerben. Die Preise stehen bereits fest.
In München-Fasangarten startete am 14. April die erste Hightech-Hautkrebsvorsorge: die "checkupbox". Sie soll einfacher, schneller und besser zugänglich sein.
Der Raumdeuter als Regisseur: Thomas Müller zeigt sich in einem neuen Werbespot von seiner gewohnt lustigen und sympathischen Art - sehr sehenswert!