Jährlicher Contest
«Fat Bear»-Wahl: «Pummelige» Braunbärin Grazer ist Siegerin
Stand 09.10.24 - 09:46 Uhr
Bei der «Fat Bear»-Wahl in Alaska kommt es auf die Rundungen der Meister im Lachsfressen an. Hatte Braunbärin Grazer gegen die massigen Männchen Chunk und 747 mit dem Spitznamen Jumbo Jet eine Chance?

©Foto: M. Carenza/National Park Service via AP/dpa
Auf Lebensumstände aufmerksam machen
Anchorage (dpa) – Mit ihrer eindrucksvollen Leibesfülle hat es die Braunbärin Grazer erneut geschafft: Bei der Kür zum fettesten Pelztier des Katmai-Nationalparks setzte sich die Bärin mit den auffällig hellen Ohren gegen das imposante Männchen 32 Chunk (auf Deutsch «Klotz») durch. Wie schon im Vorjahr standen sich diese beiden Kolosse bei dem «Fat Bear»-Wettbewerb in Alaska in der Endrunde gegenüber. Auch 2023 hatte Grazer mit der Kennzahl 128 den Titel gewonnen.
Diese «pummelige» Bärin habe den ganzen Sommer hart gearbeitet, einen Jungbären großgezogen und Lachse gefressen, um nun die Winterruhe erfolgreich zu überstehen, schrieb die Parkverwaltung im nördlichsten US-Bundesstaat am Dienstagabend (Ortszeit) auf Instagram. Grazer sahnte deutlich mehr Stimmen (über 71.000) als ihr Rivale mit rund 30.000 Stimmen ab.
Glückwünsche für die Gewinnerin
Auf Instagram trudelten schnell Glückwünsche für die «Queen» ein. «Das ist ein Sieg für Mütter überall», schrieb ein Follower. «Erhebt ein Glas auf die Königin», gratulierte ein Bären-Fan. «Glückwünsche auch für Chunk. Ihr seid beide Bären-Champions», kommentierte ein anderer. «Armer Chunk, mit seinem üppigen Hinterteil», bedauerte ein Nutzer den unterlegenen Rivalen.
Zum zehnten Mal veranstaltet der Park im Südwesten von Alaska die «Fat Bear Week». Sechs Weibchen und sechs Männchen waren eine Woche lang um den kuriosen Titel im Rennen gewesen. Nach sechs Wahlrunden standen sich auf der Online-Plattform «Explore.org» im Finale nur noch zwei Mitstreiter gegenüber. Mehr als eine Million Stimmen gingen aus aller Welt ein.
Dicke Konkurrenz
Die Konkurrenz war buchstäblich riesengroß. Der mächtige Bär 747 mit dem Spitznamen Jumbo Jet, der 2022 Sieger war, hatte in diesem Sommer beim Lachsfressen wieder kräftig angespeckt. Im Rennen war auch der achtjährige Bär Nr. 903 mit dem Spitznamen «Gully». Den verdankte er seiner Vorliebe, neben Lachsen auch Möwen (Sea Gulls) zu verspeisen.
Online konnten Bären-Fans die Kandidaten auf Webcams beim Lachsfang in den Stromschnellen des Brooks Flusses beobachten, Vorher-Nachher-Fotos anschauen und für ihre Favoriten stimmen. Im Frühjahr sind die Bären noch mager, bis zum Herbst müssen sie Fettreserven anlegen, um dann die monatelange Winterruhe ohne Nahrung zu überstehen. Dabei können sie ein Drittel ihres Körpergewichts verlieren.
Nicht nur das geschätzte Endgewicht gibt bei dem Wettbewerb den Ausschlag. Auch andere Faktoren wie Fressverhalten, Temperament und Fischfang-Künste spielen eine Rolle.
Chunk gegen Grazer
Finalist Chunk sei über den Sommer hinweg immer fetter und dominanter geworden, sagte der Naturkundler Mike Fitz in einem Videochat auf der «Fat Bear»-Webseite. Er habe einfach mutig gemacht, was er wollte, ohne sich um die anderen Bären zu scheren. Grazer wurde als «unglaublich talentiert» beim Fischfang und als kämpferisches Muttertier gerühmt.
Chunk, mit geschätzten 550 Kilogramm Körpergewicht und einer auffälligen Narbe auf der Schnauze, fällt mit seinem wuchtigen Hinterteil und tief hängendem Bauch auf. Er war schon mehrmals im Rennen, hat es aber noch nie auf den ersten Platz geschafft. Weibchen wiegen rund ein Drittel weniger als männliche Braunbären, doch Grazer imponierte mit ihren kolossalen Kurven.
Grazer und Chunk waren im Juli in dem Brooks Fluss beim Lachsfang tragisch aneinander geraten. Zwei kleine Jungtiere von Grazer wurden über einen Wasserfall gespült, mitten in das Fangrevier von Chunk. Der griff den Nachwuchs und verletzte eines der Geschwister so schwer, dass es später starb. Webcams zeichneten den Vorfall auf. Darauf ist auch zu sehen, wie sich Grazer vergeblich auf Chunk stürzt, um ihr Junges zu schützen.
Mit dem Wettbewerb informieren
Nach der Krönung von Grazer zur «Fat Bear»-Siegerin zollte der Nationalpark auf Instagram all den fetten Bären in Katmai Tribut und dankte zugleich den Lachsen. «Ohne gesunde Lachse gäbe es keine gesunden, fetten Bären», hieß es in dem Posting.
Mit dem kuriosen Wettbewerb will der Katmai-Park über das Ökosystem und den Lebensraum der mehr als 2000 Braunbären in der Region informieren und auf Gefahren aufmerksam machen. Das Gebiet hat mit die größten Braunbär- und Lachsbestände der Welt. Es wäre eine Katastrophe, wenn etwa infolge des Klimawandels die Fischbestände abnähmen, warnen die Ranger.
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Wie geht es beim TSV 1860 München weiter? Der umstrittene Investor Hasan Ismaik würde seine Anteile verkaufen. Gibt es Interessenten? Präsident Robert Reisinger äußert seine Vorstellung.
Flixbus erweitert ab München sein Angebot: Mehr Fahrten zu beliebten Zielen wie Mailand und Budapest. Perfekt für deine Sommerreise!
Zalando sperrt ab sofort zehntausende Kundenkonten, um Retouren zu reduzieren. Erfahre, warum und wie das E-Commerce-Unternehmen vorgeht.
Bei Railjet gibt's ab April eine neue Verbindung. In neuneinhalb Stunden kommst du von München, ohne umsteigen, nach Italien an die Adria.
Hochwasser, Sturmflut oder Starkregen: Menschen in betroffenen Gebieten sollen sich künftig besser darüber informieren können. Dabei helfen soll ein Internetportal.
Beeinflusst uns der Mond auf geheimnisvolle Weise? Die Wissenschaft hat nicht bei jedem Aspekt schon eine klare Antwort, zum Beispiel beim Thema Schlaf. Definitiv hat der Erdtrabant mit Ostern zu tun.
Die Zukunft des Flatrate-Tickets für den Nahverkehr ist erst einmal gesichert. Doch beim Preis dürfte sich etwas tun – aber wohl erst in einigen Jahren.
Union und SPD einigen sich auf einen Koalitionsvertrag. Die Parteien haben das Papier am Mittwochnachmittag vorgestellt. Das steht drin:
Asteroid 2024 YR4 könnte 2032 auf den Mond treffen – ein Einschlag mit spektakulären Folgen, den du sogar von der Erde aus beobachten könntest. Was die NASA dazu sagt – hier.
S-Bahn-Chaos an Ostern in München: Die Bahn nutzt die Ferienzeit für Bauarbeiten in Laim und an anderen Stellen im Netz. Das bringt massive Fahrplanänderungen und Ersatzverkehr.
DESK
Thomas Müller absolvierte am 16. April sein letztes Spiel für die Bayern in der Champions League - die Interviews danach waren dementsprechend emotional.
In München sind Osterfeuer eine beliebte Tradition, die jedes Jahr zahlreiche Besucher anzieht. Erfahre hier, wo du die schönsten Osterfeuer in München finden und erleben kannst.
Vor dem sportlichen Höhepunkt soll es beim Champions-League-Endspiel einen musikalischen geben. Linkin Park kommen nach München.
Wer beim Final Four der Nations League in München und Stuttgart das EM-Gefühl aus dem Vorjahr aufleben lassen will, kann sich ab sofort für Tickets bewerben. Die Preise stehen bereits fest.
In München-Fasangarten startete am 14. April die erste Hightech-Hautkrebsvorsorge: die "checkupbox". Sie soll einfacher, schneller und besser zugänglich sein.
Der Raumdeuter als Regisseur: Thomas Müller zeigt sich in einem neuen Werbespot von seiner gewohnt lustigen und sympathischen Art - sehr sehenswert!
Ab dem 20. April dürfen die Schiffe auf dem Ammersee und Starnberger See wieder in die Saison starten. Und auch auf den drei anderen Seen kannst du bald schon mit den Dampfern rumschippern.