Krieg in der Ukraine
Sonderzug bringt Hunderte Geflüchtete nach München – viele Kinder
Stand 14.03.22 - 10:37 Uhr
In Polen wurden an diesem Wochenende Sonderzüge eingesetzt, um Flüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland zu bringen. Am Samstag waren neun Sonderzügen nach Deutschland unterwegs, zusätzlich zu den acht regulären Zügen, die täglich zwischen Polen und Deutschland unterwegs ist.
© Foto: 95.5 Charivari
Etwa 700 Geflüchtete im Zug am Samstag
München/Warschau (dpa/lby) – Nach gut 18 Stunden Fahrt in einem Sonderzug sind am Samstagabend Hunderte Geflüchtete aus der Ukraine in München angekommen.
- Anzeige -Mindestens die Hälfte von ihnen seien Kinder, sagte eine Sprecherin des privaten Bahnunternehmens RailAdventure, das die Fahrt organisiert hatte. Sie schätze die Zahl der Geflüchteten auf etwa 700, ein Polizeisprecher sprach nach der Ankunft am Samstag zunächst von etwa 430 Menschen.
Von Warschau mit dem Zug nach München
Ursprünglich war geplant gewesen, Geflüchtete direkt an der polnisch-ukrainischen Grenze abzuholen. Man sei aber nicht ganz an die Grenze gekommen, sondern habe ukrainische Flüchtlinge in Warschau und Posen aufgenommen. «Es war beeindruckend, wie viele Helfer vor Ort waren», sagte die RailAdventure-Sprecherin. In Posen hätten viele Menschen mitten in der Nacht bei zweistelligen Minustemperaturen Brote geschmiert und Tee gekocht.
- Anzeige -Ungefähr 80 Geflüchtete seien schon bei Zwischenstopps in Braunschweig und Würzburg ausgestiegen, sagte die Sprecherin. Das Münchner Bahnunternehmen hatte für die Sonderfahrt Liegewagen aus den Niederlanden gechartert. Laut Polizei reisten ein paar der in München angekommenen Menschen in andere deutsche Städte weiter, der überwiegende Teil müsse aber in der Stadt untergebracht werden.
München plant Unterkünfte für Flüchtlinge
Dort ist man derweil auf der Suche nach pragmatischen Lösungen, um die Tausenden Geflüchteten unterzubringen. Bis Freitag seien etwa 6500 Menschen angekommen, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) der «Süddeutschen Zeitung» (Wochenendausgabe). «Ja, wir überlegen auch, eine Art Zeltstadt zu bauen», sagte er. Lieber sei ihm aber, man könne Geflüchtete in Hallen unterbringen. «Schlimmstenfalls finden eben in nächster Zeit keine Messen statt.»
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