Gefahr am Badesee
Tod beim Baden: So sieht Ertrinken wirklich aus
Stand 08.07.20 - 14:03 Uhr
0
Jedes Jahr im Sommer häufen sich die Badeunfälle in München und dem Umland. Ein Grund dafür: viele haben ein völlig falsches Bild davon, wie Ertrinken aussieht. Wir verraten dir, auf welche Warnzeichen du achten musst.

Auf diese Anzeichen musst du achten
Sommer in München – die Sonne scheint und die Badeseen im Münchener Umland und die Isar sind voll mit Badewütigen. Doch das Badevergnügen kann auch zur Gefahr werden. Das Problem: oft wird gar nicht erkannt, dass jemand gerade ertrinkt.
- Anzeige -Aktueller Vorfall am Riemer See
Erst am vergangenen Sonntagabend (05. Juli 2020) ist es am Riemer See zu einem Badeunfall gekommen. Ein 19-jähriger Mann wollte sich mit seinen Freunden im Riemer See abkühlen. Nachdem die Freunde bemerkten, dass einer von ihnen fehlte, alarmierten sie zu Fuß die örtliche Wasserwacht.
Die Einsatzkräfte begaben sich unverzüglich zur Badestelle und suchten nach dem Vermissten im Wasser. Nach etwa sieben Minuten fanden sie den leblosen jungen Mann unter Wasser und transportierten ihn ans Ufer. Das Team der Wasserwacht begann sofort mit den Wiederbelebungsmaßnahmen. Ein Notarzt führte die medizinische Betreuung fort, bis der Kreislauf des Mannes wiedereinsetzte. In Begleitung des Notarztes wurde der 19- Jährige zur weiteren Behandlung in eine Münchner Klinik transportiert. Zur Betreuung der Freunde und Passanten wurde das Kriseninterventionsteam an die Einsatzstelle gerufen.
Ertrinken geschieht fast immer lautlos
In Filmen wird Ertrinken durch lautes Geschrei, wildes Fuchteln und heftiges Geplantsche dargestellt – das entspricht aber nicht der Realität! In Wahrheit ist Ertrinken meistens still und leise. Besonders deshalb ist es wichtig, dass du die Warnzeichen erkennst.
- Anzeige -Die wichtigsten Anzeichen für’s Ertrinken:
- die Person wird ungewöhnlich ruhig
- die Arme sind seitlich ausgestreckt und werden von oben auf das Wasser gedrückt
- der Körper aufrecht im Wasser
- die Beine werden nicht bewegt
- der Kopf ist nach hinten geneigt
- der Mund befindet sich auf Höhe der Wasseroberfläche
- die Haare hängen vor den Augen oder der Stirn
- die Person kämpft nach Luft
- die Person versucht zu schwimmen, kommt aber nicht voran
- die Person versucht sich auf den Rücken zu drehen
In der Regel können sich Ertrinkende maximal 60 Sekunden über Wasser halten, bevor sie unter der Wasseroberfläche verschwinden. Das reflexartige Einatmen unter Wasser führt dazu, dass Wasser in die Lunge gelangt. Das wiederum führt zu Krämpfen und Bewusstlosigkeit, letztlich zum Tod.
- Anzeige -So hilfst du richtig, wenn du eine ertrinkende Person wahrnimmst:
- Ruf zu allererst laut um Hilfe – um eventuell anwesende Rettungsschwimmer zu alarmieren.
- Einer der Anwesenden sollte gleich einen Notruf unter der 112 absetzen.
- Versuche dem Ertrinkenden etwas Schwimmfähiges zu zu werfen, an dem er oder sie sich festhalten kann.
- Nähere dich der ertrinkenden Person nur von hinten, da es sonst passieren kann, dass sie dich im Todesreflex auch unters Wasser zieht.
Wenn du dir nicht sicher bist, ob jemand gerade ertrinkt, dann lieber einmal mehr fragen ob es der Person gut geht. Wenn die Person nicht antwortet, bleiben möglicherweise nur noch Sekunden für die Rettung.
Darauf musst du beim Baden in unterschiedlichen Gewässern achten
Du solltest niemals in unbekannte Gewässer springen. Denn es besteht eine Verletzungsgefahr durch zum Beispiel Felsen. Zudem sollte nur dort gebadet werden, wo es eine Aufsicht gibt. Gibt es keine Aufsicht, so solltest du dich zuvor erkunden, an welcher Stelle das Wasser tief wird. Die wichtigsten Informationen zu den unterschiedlichen Gewässern, findest du hier:
Am See
Am Baggersee ist Vorsicht geboten! Das Wasser ist meistens lange flach und wie aus dem Nichts fällt der Boden dann ab. Zudem solltest du nicht zu weit vom Ufer wegschwimmen, da es Temperaturschichten mit bis zu 10 Grad Unterschied. Dadurch können Krämpfe und Kreislaufbeschwerden ausgelöst werden.
- Anzeige -Am Fluss
In Flüssen sollte nicht gebadet werden! Die Strömungsgeschwindigkeit beträgt zum Beispiel im Rhein rund 10 km/h. Sie ist daher so gefährlich, da sie vom Ufer aus nicht gesehen werden kann. Die Strömung kann einen Erwachsenen mitreißen. Durch Schiffe und an Brückenpfeilern können sich zudem gefährliche Strudel bilden.
Am Meer
Wer im Meer baden will, sollte unbedingt die Flaggensignale der DLRG beachten. Gelbe Flagge bedeutet: Gefahr insbesondere für Kinder und Nichtschwimmer. Rot: absolute Lebensgefahr! Badeverbot.
An Nordseestränden stehen die Badezeiten auf Schildern, da hier Ebbe und Flut herrscht. Buhnen und Steinwälle sollten gemieden werden, da gefährliche Strömungen möglich sind. Zudem solltest du niemals mit deiner Luftmatratze ins Meer, da dich Winde nach draußen treiben könnten.
Am Pool
Selbst für einen Pool oder Gartenteich gilt: Kinder nie unbeaufsichtigt lassen. Sie können schon in zehn Zentimeter tiefem Wasser ertrinken.
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Wenn ein Papst stirbt, ist der Heilige Stuhl verwaist. Einen Stellvertreter hat der «Stellvertreter Christi» nicht. Was passiert, bis ein neuer Pontifex an der Spitze der katholischen Kirche steht?
Papst Franziskus ist am Osterwochenende im Alter von 88 Jahren gestorben - das teilte der Vatikan mit.
Thomas Müller absolvierte am 16. April sein letztes Spiel für die Bayern in der Champions League - die Interviews danach waren dementsprechend emotional.
In München sind Osterfeuer eine beliebte Tradition, die jedes Jahr zahlreiche Besucher anzieht. Erfahre hier, wo du die schönsten Osterfeuer in München finden und erleben kannst.
Vor dem sportlichen Höhepunkt soll es beim Champions-League-Endspiel einen musikalischen geben. Linkin Park kommen nach München.
Wer beim Final Four der Nations League in München und Stuttgart das EM-Gefühl aus dem Vorjahr aufleben lassen will, kann sich ab sofort für Tickets bewerben. Die Preise stehen bereits fest.
In München-Fasangarten startete am 14. April die erste Hightech-Hautkrebsvorsorge: die "checkupbox". Sie soll einfacher, schneller und besser zugänglich sein.
Der Raumdeuter als Regisseur: Thomas Müller zeigt sich in einem neuen Werbespot von seiner gewohnt lustigen und sympathischen Art - sehr sehenswert!
Ab dem 20. April dürfen die Schiffe auf dem Ammersee und Starnberger See wieder in die Saison starten. Und auch auf den drei anderen Seen kannst du bald schon mit den Dampfern rumschippern.
Wie geht es beim TSV 1860 München weiter? Der umstrittene Investor Hasan Ismaik würde seine Anteile verkaufen. Gibt es Interessenten? Präsident Robert Reisinger äußert seine Vorstellung.
DESK
In München startet die Freibad-Saison wieder! Am 1. Mai öffnet das Schyrenbad traditionell als erstes seine Tore. Was diese Saison wichtig ist.
Münchens Juristen erklären das Bürgerbegehren „Hochhaus-Stop“ für unzulässig. Der Stadtrat entscheidet bald über das weitere Vorgehen.
Nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag steht bald die neue Wahl an. Mit dem Kardinal-O-Mat kannst du jetzt alle Positionen der Kardinäle mit deinen Ansichten abgleichen.
In der Borschtallee macht die Polizei diese Woche eine großangelegte Sicherheitsübung - dabei wird es zu Schüssen und Schreien kommen. Es besteht keine Gefahr.
Leuchtende Tulpen und duftende Gladiolen - direkt neben dem Straßenrand! Auf unserer Karte seht Ihr, wo Ihr Blumen selbst pflücken könnt!
Eine 33-Jährige verunglückt beim Surfen auf der Eisbachwelle in München schwer. Die Feuerwehr hat die Stelle gesperrt - und die Surfer-Gemeinschaft macht sich Gedanken.
Neuer Hype im Internet: KI-generierte Bilder von sich selbst in verschiedenen Stilen, ob Comic oder Kunst. Wir zeigen euch, wie das geht!