Münchner Traditionen
Traditionen in und um München
Stand 03.03.23 - 10:35 Uhr
Sei es die Auerdult, der Schäfflertanz oder das Geldbeutelwaschen: München hat außergewöhnliche Traditionen und Bräuche. Welche das sind, erfährst du hier.

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Kennst du diese Münchner Traditionen?
In München gibt es viele Bräuche und Traditionen. Manche kennst du vielleicht schon, andere vielleicht noch nicht. Wir haben dir hier 15 außergewöhnliche Traditionen und Bräuche zusammengefasst.
- Anzeige -Auerdult und Co.
Die Maidult in der Münchner Vorstadt Au ist der Auftakt zur Dultsaison mit drei Veranstaltungen. Die Dult-Stände lassen Sammlerherzen höher schlagen: Im Angebot sind Antiquitäten, Kurioses, Geschirr, Bücher, Kunst, Kleidung und Tand.
Seit 1796 gibt es die drei Auer Dulten. Dazu gehören die Maidult, die Jakobidult und die Kirchweihdult. Die Jakobidult ist wohl die älteste der drei Dulten und mit der Maidult startet das ganze Spektakel. Das Ganze findet auf dem Mariahilfplatz statt.
Brezenreiter
Seit dem Mittelalter gibt es schon den Brezenreiter und 1318 speiste er zum ersten Mal die Armen, heute hingegen sammelt er Spenden für soziale Einrichtungen.
Traditionell zog einmal im Jahr nachts ein Schimmel durch die Straßen und verschenkte tausende Brezen. In der Heiliggeistkirche am Viktualienmarkt ist er sogar auf einem Deckenfresko verewigt.
Jahr für Jahr reitet er am Stadtgeburtstag durch die Innenstadt.
„Derblecken“ auf dem Nockherberg
München ist die Bierstadt und feiert das ausgiebig, etwa mit der Starkbierzeit vor Ostern oder mit Maibockfesten. Das „Derblecken“ auf dem Nockherberg zum Starkbieranstich und der Anstich des Maibocks sind mittlerweile gesellschaftliche und mediale Ereignisse.
Der Begriff „Derblecken“ wird heute im Zusammenhang mit dem jährlichen Starkbieranstich auf dem Nockherberg benutzt. Hier wird in einem textlich-kabarettistischen Teil und später in einem Singspiel den mehrheitlich anwesenden Landes- sowie Bundespolitikern kritisch der Spiegel vorgehalten.
Jährlich gibt es Anfang März wieder Politiker-Derblecken.
- Anzeige -Eisbachwelle
Kaum eine andere deutsche Stadt hat mitten in ihrem Zentrum eine Surferwelle, die tatsächlich auch noch ganzjährig genutzt werden kann. Der Eisbach des Englischen Gartens hat seit vielen Jahren eine künstliche stehende Welle, die nicht nur Surfer, sondern auch viele Besucher anlockt.
Feldmochinger Rosstag
Seit 1983 veranstalten die „Rossler“ an einem Oktobersonntag jährlich ihren Rosstag. Pferdebesitzer aus weiten Teilen Bayerns kommen an diesem Sonntag wieder nach Feldmoching, um sich mit ihren stolzen Tieren und den schmucken Fuhrwerken zu präsentieren.
Der Umzug umfasst inzwischen zwischen 120 und 140 Gespanne und auch Kapellen sind immer wieder ein wichtiger Bestandteil der Tradition.
Geldbeutelwaschen
Die Geldbeutelwäsche findet jedes Jahr am Aschermittwoch statt. Bei den meisten Narrenzünften bildet sie den Abschluss der laufenden Saison.
Mit dem Geldbeutelwaschen wollte man seinen Vorgesetzten zeigen, dass die Geldbeutel leer sind und sie daher eine Lohnerhöhung nötig hätten.
Früher sollen schwarz-verkleidete Narren unter lautem Wehklagen ihren Geldbeutel gewaschen haben, in der Hoffnung, dass er sich so wieder füllt.
- Anzeige -Guglmänner
Bei den Guglmännern handelt es sich um einen Geheimbund, der so geheim ist, dass momentan nicht klar ist, ob er überhaupt noch existiert. Die Guglmänner haben sich der Erinnerung an König Ludwig II. verschrieben und der endgültigen Aufklärung des bis heute mythenumrankten Todes des „Märchenkönigs“.
Für sie ist ganz klar: Es war Mord! Zu Zeiten des bayerischen Königtums schritten bei Beerdigungen der Monarchen Guglmänner dem Sarg voraus, ganz in Schwarz gekleidet, auf dem Kopf die Kapuze („Gugel“), der sie ihren Namen verdanken.
Keferloher Montag
Hierbei handelt es sich um einen traditionsreichen Pferdemarkt im oberbayerischen Weiler Keferloh, der jährlich am ersten Montag im September stattfindet. Der Ursprung dieser Veranstaltung liegt im Jahr 955 (Vermutung) und ist damit eine, wenn nicht sogar die älteste Münchner Tradition.
Früher sollen nach der Lechfeldschlacht dort mehr als 17 000 erbeutete ungarische Pferde angeboten worden sein. So kam es dann auch zum Ursprung des Viehmarktes.
Heute ist der Keferloher Montag wieder eine Institution. Überwiegend Politikerinnen und Politiker der CSU treten dort auf und stülpen sich Verluste den traditionellen Keferloher Buschnhut über den Kopf.
Kocherlball
Bei dem Kocherlball handelt es sich um eine Volkstanzveranstaltung, die einmal im Jahr im Juli stattfindet. Das Ganze beginnt um 6 Uhr und geht bis 10 Uhr morgens am Chinesischen Turm im Englischen Garten in München.
Die Tradition wurde 1989 wiederbelebt und findet seitdem jährlich statt. Bis zu 15 000 Menschen kommen zu der Veranstaltung, um Bier und Weißwürste zu essen und Polka, Walzer oder Zwiefachem zu tanzen.
Seinen Ursprung hat der Begriff „Kocherl“ von dem Wort Köchinnen und anderem Dienstpersonal der adeligen Gesellschaft. Diese trafen sich in den frühen Morgenstunden an einem Sommersonntag am Chinesischen Turm zum Ball.
- Anzeige -Krampuslauf
Der Krampuslauf ist eine typische winterliche Tradition des Münchner Christkindlmarkts. Jährlich ziehen mehr als 400 wilde Gestalten, die als furchteinflößende Begleiter des freundlichen Nikolauses auftreten, durch die Fußgängerzone.
Das Kostüm des Krampus besteht aus einer Zweihornmaske nicht zu verwechseln mit den Perchten, die den Winter vertreiben. Sie haben vier bis zehn Hörner.
Metzgersprung
Hierbei handelt sich um ein traditionelles gemeinschaftliches Baden von Metzgern in einem Brunnen. Seinen Ursprung soll es nach der Pestepidemie haben. Weil viele Menschen zu der Zeit deprimiert waren, haben sich sowohl die Schäffler als auch die Metzger dazu entschlossen, die Menschen zu unterhalten. Die einen eben mit Musik und Tanz und die anderen durch einen Sprung in den Fischbrunnen am Marienplatz.
Der Brauch gilt auch heute noch, allerdings gilt er inzwischen als Abschluss der Lehrlingszeit.
Der Metzgersprung findet alle 3 Jahre statt.
Oktoberfest/Wiesntradition
Das Oktoberfest ist das weltweit größte Volksfest und findet seit 1810 jährlich auf der Theresienwiese statt. Das Fest startet meistens Mitte September und geht bis Anfang Oktober.
Aber nicht nur das Oktoberfest selbst ist eine Tradition, sondern es bringt auch viele weitere mit sich – beispielsweise den traditionellen Einzug der Wiesnwirte, die alle mit einem aufwendig geschmückten Wagen auf das Festgelände fahren.
Genauso zählt aber auch das Anzapfen des Oktoberfestbieres dazu, bei dem kurz danach zwölf Böllerschüsse, als Zeichen an die anderen Zelte, dass nun der Ausschank beginnen kann, abgefeuert werden. Auch das Platzkonzert unter der Bavaria am zweiten Wiesnsonntag, das um 11 Uhr stattfindet, gehört zu den typischen Wiesntraditionen.
- Anzeige -Schäfflertanz
Der Schäfflertanz ist ein Zunfttanz der Schäffler (Fasskünstler, Fasshersteller), der ursprünglich in München entstand und sich 1830 in ganz Bayern verbreitete. Früher durften nur unverheiratete Schäfflergesellen bei den Tänzen teilnehmen. Seit 1960 ist das allerdings nicht mehr der Fall.
Neben den Haupttänzern gibt es die Vortänzer, die Fassschlager, die Spaßmacher („Kasperl“) und die Reifenschwinger. Das typische Schäfflerkostüm besteht aus schwarzen Schuhen, weißen Kniestrümpfen, einer schwarzen Kniebundhose, Schurzleder, einer roten Jacke und einer grünen Kappe mit weißem Federbusch.
Der Schäfflertanz an sich findet alle 7 Jahre statt.
Tanz der Marktfrauen
Der Tanz der Marktweiber ist der absolute Höhepunkt des Straßenfaschings in München und findet jährlich am Faschingsdienstag um 11 Uhr auf dem Viktualienmarkt statt.
Früher hatten die Marktfrauen direkt vor den Ständen getanzt und Schnaps ausgeschenkt. Inzwischen treten sie auf einer großen Bühne auf und tanzen dort in aufwendigen Gewändern, denen man Gewerke wie Bäckerin, Gemüse- oder Blumenhändlerin ansehen kann.
Vorstadthochzeit
Die Idee hinter der Vorstadthochzeit war, dass man durch einen Kostümball eine ernste Hochzeit der Münchner Vorstadt parodiert. Gegründet wurde das Ganze von Karl Arnold, einem Karikaturisten des Simplicissimus, im Jahr 1908.
Der Künstlerball findet auch heute noch jedes Jahr zwischen April und Mai im Hofbräuhaus statt. Es ist eine Tanzveranstaltung, ein Kabarett, ein Kostümball und eine Parodie zugleich. Hier verwandeln sich bekannte Schauspieler in das Brautpaar, in Trauzeugen oder die Brauteltern. Generell herrscht ein strenger Dresscode auch unter den weiteren Gästen.
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