Corona-Pandemie
Sollen Arbeitgeber den Impfstatus abfragen dürfen?
Stand 02.09.21 - 15:18 Uhr
0
Für Arbeitgeber kann es wichtig sein, den Impfstatus ihrer Beschäftigten zu kennen. Doch sollen sie diesen abfragen dürfen? Der Gesundheitsminister ist hin- und hergerissen - tendiert jedoch in eine Richtung.
Gesundheitsminister Jens Spahn nach einer Pressekonferenz zur Corona-Lage. Foto: Michael Kappeler/dpa
Debatte im Gesundheitsministerium
Berlin (dpa) – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kann sich vorstellen, dass Arbeitgeber Mitarbeiter nach ihrem Corona-Impfstatus fragen dürfen. Er sei gerade hin- und hergerissen, ob man das Gesetz ändern solle, damit Arbeitgeber zumindest für die nächsten sechs Monate fragen dürften, sagte der CDU-Politiker. So werde es ja im Restaurant auch gemacht.
- Anzeige -Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Rainer Dulger, hatte am Montag erklärt: «Unternehmen und Betriebe brauchen jetzt eine klare Ansage, dass sie den Impfstatus ihrer Beschäftigten erfragen dürfen, um die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit aller ihrer beschäftigten Mitarbeiter sicherzustellen.»
So schätzt das Arbeitsministerium den Vorschlag ein
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sieht eine mögliche Abfrage des Impfstatus durch Arbeitgeber skeptisch, lehnt sie aber nicht grundsätzlich ab. Die Frage sei, auf welcher Rechtsgrundlage eine solche Regelung umgesetzt werden könnte, sagte der SPD-Politiker. Der Arbeitsschutz gebe das wegen der Persönlichkeitsrechte der Beschäftigten nicht her. «Aber, wenn Jens Spahn einen konkreten Gesetzesvorschlag für das Infektionsschutzgesetz macht, dann kann ich mir das angucken.» Heil verwies auf Arbeitnehmerrechte bei der informationellen Selbstbestimmung. Bei Gesundheitsdaten müsse man das zu Ende denken. «Deshalb: Wenn es einen konkreten Vorschlag gibt, werden wir uns das ansehen, ob ein Dammbruch da ist oder nicht. Wenn’s hilft, ja.»
- Anzeige -Der Deutsche Gewerkschaftsbund ist strikt gegen eine solche Abfrage. Die Forderung danach sei ein «No-Go», sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel am Dienstag in Berlin. «Die Information, ob jemand geimpft ist, unterliegt wie alle anderen Gesundheitsdaten der Beschäftigten dem Datenschutz, sie hat Arbeitgeber nicht zu interessieren.» Piel nannte die Forderung einen «unlauteren Versuch», die Verantwortung für den Arbeitsschutz auf die Beschäftigten abzuwälzen. Vorrang hätten technische und organisatorische Maßnahmen, wie das Ermöglichen von Homeoffice. Impfen sei kein Instrument des Arbeitsschutzes und könne diesen auch nicht ersetzen. Piel verwies darauf, dass auch Geimpfte das Corona-Virus übertragen könnten. «Insoweit greift die Forderung zum Offenlegen des Impfstatus in doppelter Hinsicht zu kurz.»
Droht auch eine Impffplicht für bestimmte Berufsgruppen?
Einer Impfpflicht auch für bestimmte Berufsgruppen wie den Pflegeberufen erteilte Spahn erneut eine Absage. Es sei seine Sorge, «dass eine verpflichtende Impfung – auch berufsgruppenbezogen – am Ende das nicht leichter macht, dass wir alle dabei behalten, sondern wir viele auf diesem Weg verlieren werden».
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Anfang der Woche kam es zu der Meldung, die Heizung im Luitpold-Gymnasium wäre ausgefallen - und Kinder müssten im Klassenzimmer frieren. Schlussendlich war aber klar: kein großer Defekt und ein paar Missverständnisse in der Kommunikation.
Auf der A99 bei München fängt ein niederländischer Bus auf der Fahrt nach Österreich zu brennen an. Die schnelle Reaktion des Busfahrers verhindert möglicherweise Schlimmeres.
Mark Zuckerberg kündigt die Abkehr vom bisherigen Moderationsmodell bei Facebook, Instagram und Threads an. Und das ist längst nicht alles.
Wer bei der am 23. Februar anstehenden Bundestagswahl per Brief abstimmen möchte, hat dafür heuer weniger Zeit. Bayerns Wahlleiter hat deshalb einen Appell an die Wahlberechtigten.
Viele Menschen in Deutschland haben ihren Führerschein zu Zeiten gemacht, als man ihn noch als "rosa Lappen" bekommen hat - dieser muss bis spätestens Mitte Januar umgetauscht werden. Alle Infos dazu.
Mehr als 1,9 Millionen haben zwei Petitionen für ein Böllerverbot unterschrieben. Der Pyrotechnik-Verband sieht in der Debatte eine Vermengung von Sprengstoffkriminalität und friedlichem Feuerwerk.
Es ist etwas passiert. Alle wichtigen Infos dazu hier.
Das neue Jahr 2025 in München wird spektakulär: Finale der UEFA Champions League, unzählige Konzerte von Superstars oder die 190. Wiesn. Ein Überblick.
Spektakuläres Sternschnuppen-Highlight: Die Quadrantiden 2025 erreichen ihren Höhepunkt in der Nacht vom 3. auf den 4. Januar. Alles, was du wissen musst!
Eigentlich wird das Olympiastadion ab 2025 saniert. Doch es kursieren Gerüchte, wonach die Rolling Stones noch ein Konzert geben könnten.
DESK
Vom Bachelor bis zum Dschungelcamp, alles geht wieder los. Damit du deine liebste Trash-Show nicht verpasst, haben wir alle Termine für dich!
An zwei Januar-Wochenenden müsst ihr euch wieder auf Einschränkungen einstellen. Generell weist die Bahn auf Ausfälle in diesem Jahr hin.
Die Saison fürs Eisstockschießen ist wieder gestartet: Wo du den Wintersport in München betreiben kannst, erfährst du hier:
Das Deutsche Museum feiert 100-jähriges Jubiläum - und zu diesem Anlass gibt es für viele Münchner kostenlosen Eintritt.
Dass Rauchen nicht gut für die Gesundheit ist, ist eigentlich klar. Aufzuhören ist aber gar nicht so einfach. Wir haben ein paar Tipps für dich.
Winter 2024 sind die Verbraucherpreise um 2,6% gestiegen. Wie soll das im Laufe des Jahres 2025 weitergehen? Experten haben eine kleine Prognose aufgestellt.
Einmal an einem Flügel von Udo Jürgens sitzen? Diesen Wunsch könnte man sich jetzt erfüllen. Das Instrument wird nämlich versteigert, neben vielen anderen persönlichen Dingen des berühmten Sängers.