In Bayerns Krankenhäusern
Ärztestreik in Bayern: Was Patienten jetzt wissen müssen
Stand 13.01.25 - 10:19 Uhr
Nach Warnstreiks und einer Urabstimmung wollen Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Kliniken nun streiken. Vorerst für drei Tage - aber länger ist alles andere als ausgeschlossen.
©shutterstock – Symbolbild
Ärzte an kommunalen Kliniken wollen streiken
München (dpa/lby) – Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Kliniken in Bayern wollen diese Woche streiken. Von Mittwoch bis Freitag sollen nach dem Willen der Ärztegewerkschaft Marburger Bund in den rund 200 kommunalen Krankenhäusern im Freistaat nur noch Notfälle versorgt werden.
- Anzeige -«Ich gehe davon aus, dass wir eine ziemlich flächendeckende Beteiligung bekommen. Es wird in den drei Tagen deutlich erkennbar sein, dass gestreikt wird», kündigte Landesgeschäftsführer Klaus-Martin Bauer an.
Bundesweit rechnet die Gewerkschaft mit 60.000, in Bayern mit 20.000 Ärztinnen und Ärzten, die sich dem Ausstand anschließen. Bei der Urabstimmung hatten sich über 90 Prozent der Mitglieder für den Streik ausgesprochen, um in den laufenden Tarifverhandlungen Druck zu machen.
Streik wird sich auf Patienten auswirken
Der Streik wird sich auch auf die Patientinnen und Patienten spürbar auswirken: Wer in einem kommunalen Krankenhaus einen Termin für eine nicht dringende Untersuchung oder Operation habe, solle diesen lieber verschieben, riet Bauer. «In diesen drei Tagen wird nicht viel passieren.» Die Notfallversorgung sei aber sichergestellt, betonte er: «Jeder, der ein dringliches Problem hat und in ein Krankenhaus kommt, wird behandelt. Dafür ist Sorge getragen.»
Bei den sogenannten Notfallvereinbarungen hat sich die Gewerkschaft an der Besetzung an den Weihnachtsfeiertagen orientiert. Sie fordert im laufenden Tarifkonflikt nicht nur mehr Geld, als die Arbeitgeberseite anbietet, sondern möchte auch bessere Regeln zur Schichtarbeit.
Denn Bauer zufolge werden immer mehr Aufgaben und Tätigkeiten auf die Randzeiten ausgedehnt, um das betriebswirtschaftliche Ergebnis zu optimieren. Für das Personal bedeute das etwa, dass noch kurz vor Dienstschluss eine Operation angesetzt werde, die dann im Rahmen von Überstunden zu Ende geführt werden müsse – zulasten der Erholung.
Keine Einigung in bisherigen Verhandlungsrunden
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber hatte in den laufenden Tarifverhandlungen ein Angebot vorgelegt, das unter anderem ein Gehaltsplus von 5,5 Prozent enthält, welches in mehreren Schritten bis Ende 2026 kommen soll. Der Marburger Bund hingegen fordert 8,5 Prozent mehr Geld bezogen auf ein Jahr und eine Reform von Regelungen zur Schichtarbeit.
Sollte der Streik in dieser Woche samt einer großen Kundgebung am Freitag in München keine Wirkung zeigen, kündigte Bauer bereits die nächsten Schritte an: «Dann waren das die ersten drei Tage, aber dem werden relativ schnell die nächsten drei Tage folgen – und wenn es nicht reicht, auch die nächste Woche.» Bayern ist ein Schwerpunkt des bundesweiten Streiks, weil mehr als ein Drittel der unter den Tarifvertrag fallenden Häuser im Freistaat beheimatet ist.
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