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Nur zwei Monate im Amt

Nach brisantem Streit mit Journalisten: CSU-Generalsekträter Mayer tritt zurück

Stand 04.05.22 - 08:44 Uhr

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Eineinhalb Jahre vor der Landtagswahl muss sich CSU-Chef Söder schon wieder einen neuen Generalsekretär suchen: Stephan Mayer ist aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten – kurz nach Bekanntwerden eines brisanten Vorwurfs.

Nach brisantem Streit mit Journalisten: CSU-Generalsekträter Mayer tritt zurück

©shutterstock

Mayer erklärt Rücktritt mit gesundheitlichen Gründen

München (dpa) – CSU-Generalsekretär Stephan Mayer ist nach nur zwei Monaten von seinem Posten zurückgetreten. Der 48-Jährige nannte dafür in einer schriftlichen Erklärung am Dienstag gesundheitliche Gründe. Zugleich räumte Mayer aber auch eine «möglicherweise» im Rückblick nicht angemessene Wortwahl einem Journalisten gegenüber ein.
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«Aus gesundheitlichen Gründen habe ich heute den Parteivorsitzenden der CSU gebeten, mich von meiner Aufgabe als Generalsekretär zu entbinden», hieß es in einer von der CSU verbreiteten Erklärung Mayers.

Mayer erst vor kurzem zu Generalsektretär ernannt worden

Mayer war erst Ende Februar auf Vorschlag von Parteichef Markus Söder zum Generalsekretär gekürt worden, nachdem sein Vorgänger Markus Blume im Zuge einer Kabinettsumbildung neuer Wissenschaftsminister in Bayern geworden war. Nun muss Söder – und das nur eineinhalb Jahre vor der Landtagswahl – den Posten schon wieder neu besetzen.

«Das ist meine persönliche Entscheidung», betonte Mayer in seiner schriftlichen Erklärung. Er habe das Amt des CSU-Generalsekretärs gerne und mit großer Freude ausgeführt. «Ich bedanke mich bei der gesamten Partei und vor allem bei unserem Parteivorsitzenden Markus Söder für die sehr gute und freundschaftliche Zusammenarbeit.» Erst am Samstag hatte er die CSU auf einem kleinen Parteitag noch auf die politischen Auseinandersetzungen der kommenden Zeit eingestimmt.
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CSU-Politiker im Streit mit People-Magazin

Zuvor waren aber massive Vorwürfe gegen Mayer öffentlich geworden, auf die der 48-Jährige in seiner Erklärung direkt einging: «In einem aufgrund einer eklatant rechtswidrigen Berichterstattung geführten Gespräch mit einem Journalisten der «Bunten» habe ich möglicherweise eine Wortwahl verwendet, die ich rückblickend nicht für angemessen betrachten würde», schrieb Mayer. «Dies bedaure ich sehr.»

Das People-Magazin «Bunte» hatte über Mayers Privatleben berichtet. Der CSU-Politiker hatte darüber mit dem «Bunte»-Journalisten gesprochen. Danach schaltete der Journalist Anwälte ein. Der Deutschen Presse-Agentur liegt ein Anwaltsschreiben an Mayer wegen dessen Wortwahl vor. Der «Bunte»-Journalist will dem Schreiben zufolge gegen Mayer wegen Drohanrufen einen Unterlassungsanspruch geltend machen.

Mayer startete in der Jungen Union

Mayer hat eine klassische CSU-Parteikarriere hinter sich – von der Jungen Union bis in die obersten Ämter. Seit 2002 sitzt der ledige Volljurist für die CSU im Bundestag. In der vergangenen Legislaturperiode war er Staatssekretär im Bundesinnenministerium, unter Minister Horst Seehofer (CSU).
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Vor wenigen Monaten wurde er zum Vizepräsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gewählt, konnte dieses Amt aber nicht antreten, weil sein Ausscheiden aus der Bundesregierung nicht lange genug zurücklag. Neben seinem Engagement für den Spitzensport hat er sich als Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen für die Belange von Heimatvertriebenen starkgemacht.

In seiner nur kurzen Amtszeit hatte Mayer, der aus Altötting stammt, kaum Akzente setzen können. Auch Parteifreunde bewerteten dieser Tage Mayers bisherige Arbeit als Generalsekretär nur zurückhaltend. Er müsse sich noch einarbeiten, hatte es auf die Frage zuletzt aus CSU-Kreisen geheißen. Diese Notwendigkeit hat sich nun erledigt.

Wer Mayer nachfolgen soll, war am Dienstag noch offen. Für Mittwoch um 10 Uhr lud die CSU aber zu einem Pressestatement mit Parteichef Söder ein – es wird nicht damit gerechnet, dass er heute schon einen Nachfolger benennen wird.

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