Mehr Mitbestimmung für Apple-Nutzer
Warum iPhone-Nutzer künftig weniger Werbung sehen
Stand 27.04.21 - 16:26 Uhr
0
Wer ein iPhone hat, kann künftig selbst entscheiden, welche Apps Nutzerdaten zu Marketingzwecken verfolgen dürfen. Alle Infos zum neuesten Update gibt es hier.
Foto: Shutterstock
iPhone-Update für strengeren Datenschutz
Was für Nutzer Vorteile bringt, kommt der Medien- und Werbebranche ganz und gar nicht zugute: Ab Montagabend haben iPhone-Nutzer nach einem Upgrade auf die Systemversion iOS 14.5 endlich mehr Mitbestimmung, inwieweit ihre Daten zu Werbezwecken genutzt werden dürfen.
- Anzeige -Mit dem Systemupdate müssen sich die App-Anbieter ausdrücklich die Erlaubnis der Nutzer einholen, bevor sie deren Daten über Apps oder Webseiten erfassen und analysieren. Die Anbieter der Apps können in der Abfragebox kurz begründen, warum sie eine Einwilligung zu Tracking haben möchten und welche Vorteile sich dadurch für die Verbraucher ergeben. Die Analyse-Firma App Annie geht davon aus, dass 90 Prozent der Nutzer dieses Tracking ablehnen werden.
Kleine und mittlere Unternehmen von personalisierter Werbung abhängig
Diese von Apple im Sommer 2020 angekündigte «App Tracking Transparency» (ATT) hatte im Vorfeld deutliche Kritik von Online-Werbefirmen – insbesondere Facebook – sowie Medienunternehmen ausgelöst. Facebook-Chef Mark Zuckerberg warf Apple vor, mit ATT nur eigene Geschäftsziele zu verfolgen. Der iPhone-Hersteller wolle kostenlosen Apps, die durch Werbung finanziert werden, das Wasser abgraben, um an Bezahl-Apps und kostenpflichtigen Software-Abos im App-Store mitverdienen zu können. Die Maßnahme werde vor allem kleine und mittlere Unternehmen treffen, kritisierte Zuckerberg wiederholt.
- Anzeige -Vorwurf deutscher Verbände: Unfairer Wettbewerb
Kurz vor der Veröffentlichung des Updates warf eine Gruppe deutscher Verbände aus der Medien- und Werbewirtschaft Apple unfairen Wettbewerb vor. Acht Verbände reichten eine Missbrauchsbeschwerde beim Bundeskartellamt ein. Die Verbände kritisieren, der Konzern schließe «faktisch alle Wettbewerber von der Verarbeitung kommerziell relevanter Daten im Apple-Ökosystem aus». Gleichzeitig nehme Apple seine eigenen Dienste jedoch von den geplanten Änderungen aus und sammle selbst erhebliche Mengen Nutzerdaten.
Privatsphäre als grundlegendes Menschenrecht
Apple entgegnete auf die Beschwerde: «Wir glauben, dass Privatsphäre ein grundlegendes Menschenrecht ist.» Die Daten gehörten den Nutzern, «und sie sollten selbst entscheiden können, wie ihre Daten verwendet werden und von wem». Man habe Unterstützung von Behörden und Datenschützern für die Funktion bekommen.
Der für Datenschutz bei Nutzern zuständige Apple-Manager Erik Neuenschwander konterte: «ATT gilt gleichermaßen für alle Entwickler weltweit – und das schließt auch Apple mit ein.»
ATT-Verfahren auch für rowt und Apple TV gültig
Apple führt das ATT-Verfahren nicht nur auf dem iPhone ein, sondern auch auf dem rowt (iPadOS 14) und Apple TV (tvOS 14). Außen vor bleiben die Macintosh-Rechner von Apple, weil deren Software außerhalb des App-Stores von Apple installiert werden kann. Zugleich stellte Apple-Manager Neuenschwander ohne konkrete Details für die Zukunft auch Verbesserungen beim Schutz der Privatsphäre auf dem Mac in Aussicht.
App-Anbieter müssen Datenschutzlabel veröffentlichen
Die Einführung des App-Tracking-Schutzes ist Teil einer umfassenden Datenschutz-Initiative von Apple. Seit Anfang Dezember müssen App-Anbieter beim erstmaligen Einreichen oder einer Aktualisierung ihrer Anwendung auch ein sogenanntes Datenschutzlabel veröffentlichen. Dort werden ähnlich wie auf den Zutatenlisten für Lebensmittel sämtliche Datentypen aufgelistet, die eine App vom Anwender erfassen möchte, beispielsweise Standortdaten, den Browser-Verlauf oder die Kontaktdaten. Apple verlässt sich bei diesen Datenschutzetiketten auf die Angaben der Entwickler.
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Zwei Millionen Sparpreis-Tickets ab 14,39 Euro! Jetzt bei der Deutschen Bahn buchen und günstig mit ICE, IC und EC durch Deutschland reisen.
Explosion bei Alteisenhändler in Fürstenfeldbruck am Montag: Großeinsatz der Rettungskräfte – Fensterscheiben beschädigt, ein Verletzter unter Schock.
Nach Warnstreiks und einer Urabstimmung wollten Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Kliniken streiken. Das wurde im letzten Moment verhindert.
Experten vergleichen die Zerstörung durch die Waldbrände in Los Angeles bereits mit einer Atombombe. Die Flammen sind weiter nicht unter Kontrolle - und die Zahl der Toten steigt.
Vom Bachelor bis zum Dschungelcamp, alles geht wieder los. Damit du deine liebste Trash-Show nicht verpasst, haben wir alle Termine für dich!
An zwei Januar-Wochenenden müsst ihr euch wieder auf Einschränkungen einstellen. Generell weist die Bahn auf Ausfälle in diesem Jahr hin.
Die Saison fürs Eisstockschießen ist wieder gestartet: Wo du den Wintersport in München betreiben kannst, erfährst du hier:
Das Deutsche Museum feiert 100-jähriges Jubiläum - und zu diesem Anlass gibt es für viele Münchner kostenlosen Eintritt.
Dass Rauchen nicht gut für die Gesundheit ist, ist eigentlich klar. Aufzuhören ist aber gar nicht so einfach. Wir haben ein paar Tipps für dich.
Winter 2024 sind die Verbraucherpreise um 2,6% gestiegen. Wie soll das im Laufe des Jahres 2025 weitergehen? Experten haben eine kleine Prognose aufgestellt.
DESK
Am Montagnachmittag gegen 15 Uhr konnte man innerhalb weniger Minuten drei laute Knallgeräusche hören. Jetzt ist klar, was dahinter steckt.
Aufgrund von Streckenerneuerung und Stationen-Modernisierung müssen sich die Fahrgäste U-Bahn-Linien U3 und U6 auf Einschränkungen einstellen.
Wahlkampf im Winter, ein geändertes Wahlrecht und deutlich kürzere Fristen: Bei der vorgezogenen Bundestagswahl läuft manches anders als bisher. Was Du zur Abstimmung in Bayern wissen musst.
Seit Jahren wehrt sich die DFL dagegen, dass die Stadt Bremen von ihr Gebühren für den zusätzlichen Polizeiaufwand bei sogenannten Hochrisikospielen erhebt. Karlsruhe bestätigt nun das Bremer Modell.
Mit geschliffenen Kufen übers Eis: Wir zeigen dir die schönsten Eislaufbahnen in und um München.
Wintertemperaturen sind eingetroffen, es schneit in München und Umgebung. Besonders für Menschen, die auf der Straße leben, ist das aktuelle Wetter bedrohlich. Du kannst helfen.
Aldi Süd darf eine bestimmte Dubai Schokolade nicht mehr verkaufen - das hat jetzt das Landgericht Köln geurteilt.