Was ändert sich?
BGH-Urteil erlaubt geschäftsmäßige Sterbehilfe
Stand 26.02.20 - 11:03 Uhr
0
Mit dem neuen Paragrafen 217 im Strafgesetzbuch wollte die Politik professionellen Suizidhelfern das Handwerk legen. Aber das geht Karlsruhe zu weit: Es gebe ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben.
Sterbehilfe als Dienstleistung ist seit Dezember 2015 durch den neuen Paragrafen 217 im Strafgesetzbuch verboten. Foto: Sebastian Kahnert/zb/dpa
Sterbehilfe: Was ist nun erlaubt? Was bleibt verboten?
Karlsruhe (dpa/charivari) – Das 2015 eingeführte Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe verstößt gegen das Grundgesetz. Es gebe ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben, sagte der Präsident des Bundesverfassungsgerichts bei der Urteilsverkündung in Karlsruhe.
- Anzeige -
Begründung des Urteils
Jeder hat laut Grundgesetz die Freiheit sich das Leben zu nehmen und sollte dabei auch Angebote von Dritten in Anspruch nehmen dürfen. Der Strafrechtsparagraf 217 mache das aber weitgehend unmöglich. Die Richter erklärten das Verbot für nichtig, nachdem Kranke, Sterbehelfer und Ärzte geklagt hatten für. (Az. 2 BvR 2347/15 u.a.)
Paragraf 217 stellt die „geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung“ unter Strafe. Bei Verstößen drohen bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe. Dem Pragrafen nach bleiben nur Angehörige und „Nahestehende“, die beim Suizid unterstützen, straffrei.
Ursprünglich wollte der Gesetzgeber damit verhindern, dass Suizidhilfe-Vereine wie Sterbehilfe Deutschland oder Dignitas aus der Schweiz ihre Angebote für zahlende Mitglieder ausweiten und gesellschaftsfähig werden.
Was heißt geschäftsmäßige Sterbehilfe?
Professionelle Sterbehilfe wurde in Deutschland seit 2015 weitgehend eingestellt. Allerdings wurde gegen das Verbot vor dem Bundesgerichtshof geklagt.
Hinter den Verfassungsbeschwerden stehen ebenfalls Ärzte, die befürchten, sich bei der palliativmedizinischen Behandlung todkranker Menschen strafbar zu machen. Manche von ihnen wünschen sich auch die Freiheit, Patienten in bestimmten Fällen ein tödliches Medikament zur Verfügung stellen zu dürfen.
Sogenannte Sterbehilfe-Vereine lassen sich ihre Hilfe oft bezahlen. „Geschäftsmäßig“ bezieht sich im juristischen Sinne aber nicht auf die Bezahlung sondern bedeutet so viel wie „auf Wiederholung angelegt“. Aktive Sterbehilfe – also die Tötung auf Verlangen, zum Beispiel durch eine Spritze – ist und bleibt in Deutschland verboten. Bei der assistierten Sterbehilfe wird das tödliche Medikament nur zur Verfügung gestellt, der Patient nimmt es aber selbst ein.
Mehr Beiträge und Themen
In der Nacht vom 9. auf den 10. Februar findet der alljährliche Superbowl statt. Auch in München kannst du das Spektakel an vielen Orten anschauen. Alle Infos hier.
Ein 28-Jähriger soll seine Eltern schwer verletzt haben. Die Hintergründe des Vorfalls sind noch unklar. Die Polizei fahndet mit starken Kräften und Hubschraubern nach dem Flüchtigen.
Auch in München ist die Späti-Kultur endlich im Kommen. Es entstehen immer mehr Kioske, die bis spät in die Nacht geöffnet haben. Alle Infos und eine Späti-Karte findet ihr hier.
Nach vielen Stunden Verspätung hat der Bundestag nun über das von CDU eingebrachte Asylgesetz abgestimmt.
Die nächsten Partien sind ausgelost: Das sind die Begegnungen in den Playoffs der Champions League vom FC Bayern München und dem BVB.
Polizeiautos mit Spezialeinbauten gehen in der Nacht in Flammen auf. Vermutet wird politisch motivierte Brandstiftung. Bei der Tätersuche setzen die Ermittler jetzt auf finanzielle Anreize.
Im Februar stehen für die Münchnerinnen und Münchner wieder viele Änderungen an. Wir haben euch das Wichtigste aufgelistet.
Mit Freunden essen, trinken und abhängen - und dabei coole Vintage-Looks shoppen. Hier findest du alle Infos zum Nachtflohmarkt in der alten Paketposthalle, zu den Hofflohmärkten und dem Riesenflohmarkt auf der Theresienwiese.
Das Kursprogramm der Münchner Volkshochschule für das Frühjahr/Sommer 2025 wird am 1. Februar online gestellt. Alle Infos hier.
Viele Pizzakartons enthalten problematische Chemikalien wie Bisphenol A und S, die in die Pizza übergehen können. Warum das ein Risiko ist und welche Alternativen es gibt, erfahren Sie hier.
DESK
München bewirbt sich als Spielort für die UEFA Women’s EURO 2029! Warum das Olympiastadion beste Chancen hat und wie es jetzt weitergeht, erfährst du hier.
Ein Fall, der sich quasi von selbst löst? Der Traum jeder Polizei. Genau das ist jetzt so geschehen mit einem 37-jährigen Graffiti-Zeichner.
Die für 2025 geplante Europa-Tournee der Rolling Stones wird nicht stattfinden und vermutlich auf 2026 verschoben.
Von den großen Wiesn Festzelten nehmen das Schottenhamel Festzelt und Schützenfestzelt ab sofort Tischreservierungen für die Wiesn 2025 an.
Ab sofort kann man mit der Uber Option Uber-Ski von München für einen Festpreis in ausgewählte Skigebiete fahren.
Manuel Neuer hat seinen Vertrag beim FC Bayern um ein weiteres Jahr bis 2026 verlängert. Es könnte sein letzter Vertrag mit den Münchnern sein.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) teilte auf seinem Instagram Profil unter dem Hashtag #söderisst ein Video von sich beim Burger essen - und gibt dabei Tipps.